Der Wunsch nach Veränderung: Bereitschaft zum Jobwechsel steigt in Deutschland
Erleben wir gerade den Beginn einer “Great Resignation” wie in den Vereinigten Staaten, wo ab Anfang 2021 Beschäftigte massenhaft freiwillig ihren Job kündigten? Darauf deutet eine Anfang 2022 veröffentlichte Forsa-Studie hin, die im Auftrag von Xing E-Recruiting durchgeführt wurde: Demnach denken 37 Prozent der Erwerbstätigen über einen Jobwechsel nach. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die Gründe, warum dieses Phänomen in Deutschland an Bedeutung gewinnt, und welche Vorteile Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen daraus ziehen können.
Warum würden Erwerbstätige ihr Unternehmen verlassen?
In unsichere Zeiten steigen auch Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt. So auch die Wechselbereitschaft. Etwa vier von zehn Erwerbstätigen planen einen Jobwechsel 2022 laut Xing-Studie, und diese Zahl ist in der Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren noch höher: Hier will jede:r Zweite den Job wechseln.
Und Gründe dafür können unterschiedlich sein. Manche haben vielleicht Bindung an ihr Unternehmen im Homeoffice verloren, wegen ungenügende soziale Interaktionen, und können sich nicht so gut wie vorher damit identifizieren. Oder manche waren mit dem Job schon länger unzufrieden, aber erst in der Pandemie ist der Wunsch zum Wechsel stärker geworden, da sie vielleicht durch die Langeweile zu Hause auch mehr über ihre Situation nachgedacht haben.
Andere “populärere” Motivationen zum Jobwechsel existieren natürlich immer noch, wie zum Beispiel die Aussicht auf ein höheres Gehalt (42 Prozent hoffen darauf in der Xing-Studie), Unzufriedenheit mit der Geschäftsführung (38 Prozent), Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft oder Interesse an einer anderen Tätigkeit (jeweils 30 Prozent).
Was kann man daraus lernen?
Sollten diese Wünsche Wirklichkeit werden, könnte das Phänomen der Great Resignation dann auch in Deutschland Fuß fassen. Aber behalten wir das Positive im Auge. Grundsätzlich stellt der Fachkräftemangel keine große Bedrohung dar: Das soll bei Bewerbern Vertrauen schaffen, da sie selbst den Arbeitsmarkt beherrschen können. Für Arbeitgeber ist es jedoch notwendig, die Attraktivität ihres Unternehmens und ihrer Arbeitgebermarke gegenüber den anderen auf dem Arbeitsmarkt zu steigern, um einerseits neue Bewerber zu gewinnen und andererseits bestehende Mitarbeiter zu binden.
Zwar wird nach mehr Flexibilität und mobiles Arbeiten nachgefragt, jedoch lässt sich das laut mehreren Fachexperten:innen zum Teil als negative Entwicklung verzeichnen. Die Herausforderung für Führungskräfte besteht also vor allem darin, wie sie das Wir-Gefühl im Team stärken können, denn die Suche nach Identität, Werten, Sinnhaftigkeit im Job sowie soziale Interaktionen in dieser Zeiten mehr als wichtig sind.
Und daher unsere Frage: Warum mal nicht mit Hybrid Work probieren, um das Wir-Gefühl und die Flexibilität zu verbinden?
Seit meinem Einstieg bei Appvizer 2020 als Praktikant engagiere ich mich leidenschaftlich für die Auswahl optimaler Lösungen, um den Alltag von Unternehmen zu erleichtern. Diese Leidenschaft führte mich zum Marketing Manager Germany und schließlich 2023 zum Analytics and Paid Acquisition Manager, wo ich meine Expertise weiter vertiefe.
Education: HEC Liège - Universität Hohenheim. Published works and citations: Un voyage au-delà de la réalité : l'influence de la réalité virtuelle sur les expériences de marque et les intentions de visite dans le tourisme, available on MatheO. Expertise: SEM (SEO, SEA, SMA, SMO), Brand Experience, Traffic Management, Lead Generation, Analytics.